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Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften

Rund 50% der Fläche Deutschlands wird landwirtschaftlich genutzt. Deshalb spielt die Landwirtschaft eine wichtige Rolle für die Erhaltung und Förderung von Wildbienen.

Mit der Unterstützung zahlreicher Ehrenamtlicher entwickeln und testen  wir seit 2019 Methoden, die in Zukunft eine langfristige, bundesweit einheitliche und bestandsschonende Erfassung von Wildbienen in Agrarlandschaften ermöglichen sollen. Wir streben eine Verstetigung des Monitorings an. Eine einheitliche Datenbasis, auf der man wissenschaftlich fundierte Aussagen zum Zustand und zur Entwicklung von Wildbienen in den agrarwirtschaftlich geprägten Landschaften Deutschlands treffen kann, gibt es bisher noch nicht.

Das Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften ist ein Modul des Verbundvorhabens MonViA.

Ehrenamtliche sind bundesweit aktiv

Mittlerweile sind über 300 Ehrenamtliche bundesweit im Wildbienen-Monitoring aktiv. 2024 wurden 15 neue Nisthilfe-Patenschaften übernommen, sodass insgesamt knapp 100 aktive Nisthilfe-Patenschaften verzeichnet werden können. Mehr als 800 Nisthilfen stehen auf 73 der für das Monitoring relevanten Untersuchungsflächen.

83 Ehrenamtliche machen im Hummel-Monitoring mit, davon sind 54 Personen 2024 zum ersten Mal dabei (Stand April 2024).

Monitoring von hohlraumnistenden Wildbienen in Nisthilfen

Rund ein Viertel aller in Deutschland heimischen Wildbienenarten legt Nester oberirdisch in bereits bestehenden Hohlräumen an, zum Beispiel in hohlen Pflanzenstängeln oder Totholz. Mithilfe einer standardisierten Nisthilfe werden im Wildbienen-Monitoring hohlraumnistende, Nisthilfen annehmende Arten der Agrarlandschaften Deutschlands bestandsschonend erfasst.

Die Etagen der 25-stöckigen Nisthilfe beherbergen die wertvolle Datenquelle: Nistmaterial, Eier, Larven und ihre Hinterlassenschaften. Mittels Foto-Dokumentation und molekularbiologischer Analysen werden sie bestandsschonend ausgewertet.

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Hummel-Monitoring

Hummeln (Gattung Bombus) zählen zu den wichtigsten Bestäubern von Wild- und Kulturpflanzen und sind in landwirtschaftlichen Produktionssystemen von besonderer ökonomischer und ökologischer Bedeutung. Einige für die Landwirtschaft zentrale Futter- und Gründüngerpflanzen (z.B. Rotklee und Luzerne) sowie etliche Gemüsesorten (z.B. Tomaten und Kürbisse) werden ausschließlich oder überwiegend von Hummeln bestäubt.

Damit Zusammenhänge besser verstanden und verlässliche Aussagen über die Entwicklungstrends sowie Folgen für die biologische Vielfalt und Wirtschaftlichkeit agrarischer Produktionssysteme getroffen werden können, werden langfristige Datenreihen zur Abundanz und Diversität von Hummeln benötigt. Mit einem bundesweit standardisierten Hummel-Monitoring soll diese Datenlücke geschlossen werden.

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Mehr zu den Forschungsarbeiten im Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften erfährst du auch auf den Projektseiten des Thünen-Instituts für Biodiversität.

Entwicklung standardisierter, bestandsschonender Erfassungsmethoden für hohlraumnistende Wildbienen | mehr

Entwicklung molekularbiologischer Methoden und Auswertungsroutinen für eDNA aus Nisthilfen | mehr

Entwicklung eines deutschlandweiten Hummel-Monitorings | mehr

Trendanalyse und Belastungsindikatoren | mehr

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