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Mitmachen

Hummel-Monitoring

Werde Teil eines bundesweiten Forschungsprojektes und hilf mit, eine Wissensgrundlage zum Vorkommen und der Verbreitung von Hummeln in Agrarlandschaften zu schaffen.

Mitforschen: Hummel-Sammler*innen gesucht

Darum geht es im Citizen-Science-Projekt Hummel-Monitoring:

Was? Du gehst regelmäßig ein Hummel-Transekt (eine festgelegte Strecke von 500 m) in der Agrarlandschaft ab und fängst und fotografierst Hummeln

Wann? Von März bis Oktober innerhalb der letzten 15 Tage des Monats (zeitlicher Aufwand ca. 3 bis 4 Stunden pro Monat)

Wo? Auf einer festgelegten Untersuchungsflächen in deiner Nähe

Wer? Jeder*r kann mitforschen! Artenkenntnis ist keine Voraussetzung.

 

Download Anleitung


Hummeln erfassen für alle Erfahrungsstufen

Hummeln und ihre Bestandsentwicklung erfassen Forschende systematisch, indem sie regelmäßig - bestenfalls über viele Jahre - festgelegte Routen (Transekte) begehen. Diese häufig eingesetzte Methode können sich auch Laien aneignen. So erhobene Daten sind für eine wissenschaftliche Auswertung geeignet. Die Datenqualität wird in der Auswertung berücksichtigt.  

Der Grad der Erfassung richtet sich nach der Erfahrung der Kartierenden:

  • Einsteiger*innen notieren die Anzahl vorgefundener Hummeln (Bombus spp.) ohne die Arten zu unterscheiden.
  • Fortgeschrittene bestimmen die neun gut ansprechbaren Arten/-gruppen sowie das Geschlecht und ordnen die übrigen Individuen Farbgruppen zu.
  • Hummel-Kenner*innen bestimmen die im Feld ansprechbaren Arten/-gruppen sicher.

Anmeldung Hummel-Monitoring

Wenn du mitmachen möchtest, lies dir zunächst die Anleitung sorgfältig durch. Vorerfahrung brauchst du nicht, die nötigen Artenkenntnisse kannst du in unseren Bestimmungskursen lernen. Das Monitoring findet nur auf festgelegten Untersuchungsflächen statt. Bei der Anmeldung bitten wir dich, eine Fläche in deiner Nähe anzugeben. Hier kannst du dir einen Überblick verschaffen:

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Hinweis
Für die Teilnahme am Hummel-Monitoring benötigst du Utensilien wie einen Insektenkescher und Material für Bestimmungswürfel. Die Kosten für die Anschaffung sowie eventuell entstehende Fahrtkosten können wir leider nicht übernehmen. Wenn du dazu Fragen hast, schreib uns gerne an hummeln@thuenen.de . Mehr Infos zu den benötigten Utensilien findest du in den FAQs.

Die Voranmeldung für das Hummel-Monitoring 2025 ist ab dem 1.6.2024 möglich. Leider können wir aufgrund begrenzter Ressourcen nicht allen Interessierten einen Platz garantieren. In unserem Newsletter erinnern wir dich an den Start der Anmeldephase.

Hummel-Meldungen 2023

In der Testphase des Wildbienen-Monitorings waren bereits einige Ehrenamtliche unterwegs: 62 Ehrenamtliche waren 2023 im Hummel-Monitoring aktiv und haben Hummeln auf ihren Transekten bundesweit erfasst. Von März bis Oktober haben sie monatlich Hummel-Funde an das Thünen-Institut gemeldet und von unseren Hummel-Expert*innen eine Rückmeldung zu ihren Bestimmungsergebnissen erhalten.

Die Ehrenamtlichen haben insgesamt 624 Hummel-Individuen erfasst und uns mehr als 2.700 Fotos zugesendet.
 
Zu den Ergebnissen 2023

Hummeln bestimmen lernen

Wenn du noch keine Erfahrung in der Bestimmung von Hummeln hast, ist das kein Problem: Die nötigen Artenkenntnisse vermitteln wir in unseren Bestimmungskursen. In den Kursen lernst du, wie du die häufigsten Hummelarten und -Artkomplexe erkennst und kannst dich zum/zur Hummel-Kenner*in weiterbilden. Bei der Bestimmung helfen dir außerdem unsere Hummel-Bestimmungshilfen.

März 2023: Baumhummel (Bombus hypnorum), Königin

Juni 2023: Erdhummel-Komplex (Bombus lucorum agg.)

September 2023: Ackerhummel (Bombus pascuorum)

Mehr Fotos, die uns unsere Ehrenamtlichen 2023 zugesendet haben, findet ihr hier: Galerie Hummel-Monitoring.


FAQ Hummel-Monitoring

Hier beantworten wir die wichtigsten Fragen rund um die Teilnahme im Hummel-Monitoring.

Auswahl der Transekte

Wir haben einen Algorithmus entwickelt, der die Strecke für ein Transekt nach objektiven Kriterien auswählt. Das Ziel ist es, dass dieses Transekt ein repräsentatives Abbild der Agrarlandschaft schafft und die Daten deshalb vergleichbar sind. Deswegen werden die Transekte auch nicht extra gezielt an “besonders gut“ erscheinende Stellen gelegt, denn dies würde die Daten verzerren.

Beispiele aus dem Kriterienkatalog des Algorithmus:
1) Die Strecke soll an Flächen mit so vielen verschiedenen landwirtschaftlichen Nutzungsarten wie möglich liegen, um eine große Vielfalt abzubilden.
2) Die Strecke soll nicht im Kreis verlaufen (die Entfernung zwischen Start und Ziel wird maximiert), um bestmöglich die LUCAS-Fläche abzudecken.
3) Zum Schutz der erfassenden Personen soll die Strecke nicht an Hauptverkehrsstraßen entlangführen.
Diese und weitere Kriterien gleichzeitig und mit unterschiedlichen Gewichtungen zu berücksichtigen ist nur schwer möglich, wenn man kein Computer ist.

Wenn der Feldweg nicht auf einer der vorgegebenen Hummel-Untersuchungsflächen liegt, geht das leider nicht. Beim Hummel-Monitoring greifen wir auf ein Raster aus Untersuchungsflächen zurück, das gleichmäßig über ganz Europa verteilt ist (LUCAS-Grid). Dadurch versprechen wir uns zum einen, repräsentative Daten für Deutschland erheben zu können, zum anderen aber auch zukünftig Verschneidungsmöglichkeiten mit Monitoring-Programmen aus anderen Ländern zu haben.

Besonders für die spätere Auswertung der Daten ist eine objektive und damit repräsentative Auswahl der Strecke sehr wichtig. Nur so entstehen belastbare Daten, mit denen wir wissenschaftliche Aussagen über den Zustand und die Entwicklung der Hummelbestände treffen können. Das ist zugleich unser Ziel und unser Anspruch. Deshalb können wir keine Transekte auf individuellen Wunsch vergeben.

Wir lassen dir einen ersten Vorschlag für eine Strecke innerhalb deiner LUCAS-Fläche zukommen. Sollte sich vor Ort herausstellen, dass das Transekt nicht begehbar ist, etwa weil ein Zaun oder etwas anderes den Weg versperrt, können wir manuell nachbessern.

Transekt-Betreuung

Auf jeden Fall! Wir freuen uns sehr, wenn auch kleinere Gruppen ein Hummel-Transekt betreuen. Falls gewünscht, bringen wir auch gerne Personen zusammen, die sich noch nicht kennen, aber das gleiche Transekt betreuen wollen.

Wenn mal ein Termin ausfällt, ist das nicht schlimm. Krankheit, private oder berufliche Termine kommen manchmal spontan oder geplant dazwischen. Sollte die Erfassung nicht innerhalb der letzten 15 Tage eines Monats stattfinden können, fällt der Termin in dem Monat einfach aus.

Das ist kein Problem. Das Hummel-Monitoring ist auf Jahre beziehungsweise Jahrzehnte ausgelegt. Natürlich ist es umso besser, je vollständiger die Datenreihe ist. Vielleicht findest du auch eine Person, die deinen Transekt in deiner Abwesenheit betreuen kann.

Vorbereitung und Material

Es gibt viele verschiedene Anbieter, hier nennen wir einige Beispiele. Du kannst sehr gerne auch auf andere Anbieter zurückgreifen.

Insektenkescher (ca. 40 cm, Maschenweite ca. 1 mm Netzfarbe: weiß)
Mögliche Bezugsquelle: www.bioform.de

Bestimmungswüfel (Maße: 40 x 35 x 33 mm weiß)
Mögliche Bezugsquelle:
Plastikwürfel [Link]
Schaumstoffstopfen kannst du in einem Baumarkt oder Geschäft für Bastelzubehör kaufen und dann passend zurechtschneiden.

Die einmaligen Anschaffungskosten belaufen sich auf insgesamt auf ca. 100 Euro.

Nein, das ist nicht erlaubt. Hummeln sind vom Naturschutzgesetz geschützt und dürfen weder eingefangen, getötet oder sonst wie gestört oder verletzt werden, solange keine Ausnahmegenehmigung (=Fanggenehmigung) vorliegt. Du darfst aber mit deinem Smartphone oder einer Kamera dein Transekt begehen und Hummeln z.B. an Blüten sitzend fotografieren.

Die Fanggenehmigung beantragt das Thünen-Institut für dich.

Ja. Artenkenntnis ist keine Voraussetzung für die Teilnahme. In unseren Bestimmungskursen lernst du, wie du die häufigsten Hummel-Arten und Artengruppen erkennen kannst. Auch wenn du danach nicht gleich alle Hummeln sicher bestimmen kannst, ist das kein Problem: Von allen gefangenen Individuen sollen Fotos gemacht werden. So kann das Hummel-Team dir Rückmeldung geben, welche Hummel du gefangen hast. Mit dem Feedback aus der Bestimmung und der Erfahrung, die du auf dem Transekt sammelst, wirst du automatisch besser.

Tipps für die Hummel-Suche

Nein, das ist überhaupt nicht schlimm und kann ganz verschiedene Gründe haben. Wir versuchen mit dem Hummel-Monitoring repräsentative Daten zu erheben. Die Information, dass an einem Standort keine Hummeln sind, ist für uns genauso wertvoll wie die Daten von einem Standort mit vielen Hummeln. Das heißt es liegt nicht an dir: Wo keine Hummel ist, kann auch keine gefunden werden. Die Gründe dafür, warum keine oder wenige Hummeln nachgewiesen werden, können ganz unterschiedlich sein.

Mögliche Gründe sind:

  1. Auf dem Transekt befinden sich keine Blüten und es ist damit nicht attraktiv für Hummeln. Die Blütendeckung entlang eines Transekts kann sich im Laufe des Jahres stark verändern.
  2. Die Landschaft bietet insgesamt wenige Nahrungsquellen oder Nistplatzmöglichkeiten für Hummeln.
  3. Das Wetter ist nicht optimal und daher sind generell weniger Hummeln unterwegs.
  4. Die Hummeln befinden sich gerade in der Nestgründungsphase. Zu diesem Zeitpunkt bleiben die Königinnen im neu gegründeten Nest und die Arbeiterinnen sind noch nicht geschlüpft. Ein Phänomen, dass meistens im Mai zu relativ wenig Hummelsichtungen führt.
  5. Zufall. Darum wird Monitoring auch nicht nur ein oder zwei Jahre, sondern Jahre und Jahrzehnte durchgeführt, um die zufallsbedingten Schwankungen zwischen einzelnen Erfassungen herausrechnen zu können.

Zunächst sollte das Display des Smartphones auf volle Helligkeit eingestellt sein. Dann drehst du dich am besten mit dem Rücken zur Sonne, sodass dein eigener Schatten auf den Würfel fällt. Zusätzlich lässt kannst du einen Regenschirm zur Beschattung nutzen.

Bei dornigen Gewächsen wie Rosen oder Brombeeren hilft hilft es manchmal, gar nicht erst den Kescher einzusetzen, sondern direkt das Fanggefäß über die Hummel zu stülpen. Wenn die Hummel eifrig Pollen sammelt, ist sie abgelenkt und die kannst sie schnell fangen. Alternativ kannst du versuchen, den Kescher nur an die Hecke "anzuhalten" und mit der anderen Hand das Netz ein bisschen anheben. Hummeln (wie andere fliegende Insekten auch) orientieren sich zum Licht und fliegen, wenn sie fertig sind mit Sammeln  oder wenn sie aufgeschreckt werden, nach oben und damit direkt in den Kescher.

Forschungsprojekt und Datenauswertung

Die Daten werden monatlich in unsere Datenbank übertragen. Zwischenauswertungen sind so jederzeit möglich, detailliertere Auswertungen erfolgen am Ende der Saison. Wir streben an, zukünftig alle Daten öffentlich zugänglich zu machen.


Anleitung & Material zum Download

Bevor es los geht

In der Anleitung erklären wir Schritt für Schritt, wie das Hummel-Monitoring abläuft.

Anleitung

Mithilfe der Checkliste kannst du vor deiner Hummel-Erfassung überprüfen, ob alle Voraussetzungen von Fanggenehmigung bis zu den richtigen Wetterbedingungen erfüllt sind.

Checkliste

In diesem Video zeigen wie verschiedene Techniken, um Hummeln in der Agrarlandschaft sicher mit einem Kescher zu fangen und in einen Beobachtungswürfel zu überführen.


Vor Ort

Das Feldprotokoll füllst du bei jeder Hummel-Erfassung aus.

Feldprotokoll

Hilfe bei der richtigen Nummerierung der Hummel-Fotos gibt es in der Nummerierungshilfe.

Nummerierungshilfe


Hummeln bestimmen

Die häufigsten Hummelarten in der Agrarlandschaft erkennen mit Bestimmungshilfen in einer kurzen und einer ausführlicheren Version.

Bestimmungshilfe (kurz)

Bestimmungshilfe (lang)

 

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