Jahresbericht 2024
Der Jahresbericht für 2024 wird fortlaufend aktualisiert. Die Fertigstellung erfolgt nach Abschluss aller Auswertungen voraussichtlich in der ersten Hälfte 2025. Weitere Auswertungen der Monitoring-Daten erfolgen in Form von wissenschaftlichen Publikationen, die wir nach der Veröffentlichung im Bereich Publikationen verlinken.
Nisthilfe-Patenschaften | Hummel-Monitoring | Hummel-Challenge | Ehrenamtliche | Veranstaltungen
Nisthilfe-Patenschafen 2024
Räumliche Verteilung der Nisthilfenstandorte
Die Karte zur räumlichen Verteilung zeigt die betreuten Nisthilfenstandorte bundesweit. Die Symbole zu den Jahreszahlen markieren die Nisthilfenstandorte, die in dem jeweiligen Jahr hinzugekommen sind.
Die häufigsten Wildbienen- und Wespenarten
51 Prozent aller ausgewerteten Wildbienenbrutzellen stammen von spezialisierten Wildbienenarten. Neben Wildbienen wurden im Nisthilfe-Monitoring auch Wespen erfasst. Von insgesamt 55.339 Brutzellen wurden 34.068 von Wildbienen (Anteil 62%) und 21.271 von Wespen (Anteil 38%) angelegt.
Die Daten stammen aus den in 2024 neu aufgestellten Monitoring-Nisthilfen an 15 Standorten in der Agrarlandschaft. Die Zahlen zu den Nisthilfe-Bewohnern sind nicht repräsentativ, weshalb wir im Monitoring mehr Daten über einen längeren Zeitraum erheben wollen, um Entwicklungstrends zu erkennen.
Eine vollständige tabellarische Auflistung der erfassten Taxa und die Anzahl der Brutzellen stehen im Jahresvergleich Nisthilfen zum Herunterladen zur Verfügung.
Die folgenden Wildbienenarten/-gruppen haben 2023 insgesamt die meisten Brutzellen in den Monitoring-Nisthilfen angelegt.
- Löcherbiene (Heriades)
- Rote Mauerbiene (Osmia bicornis)
- Hahnenfuß-Scherenbiene (Chelostoma florisomne)
- Maskenbiene (Hylaeus)
Weitere Informationen zu den Wildbienen, Wespen und ihren Gegenspielern mit kurzen Artporträts sind auch in der neuen, umfangreichen Bestimmungshilfe „Wildbienen und Wespen in Nisthilfen bestimmen“ zu finden, den wir 2023 veröffentlicht haben. Anhand ihres Nistmaterials können mithilfe des Schlüssels 187 hohlraumnistende Arten in Deutschland bestimmt werden.
Die Karte zur räumlichen Verteilung zeigt die Anzahl der Arten pro Nisthilfe-Standort. Die Anzahl an Nisthilfen pro Fläche kann variieren. Anhand des Farbtons ist abzulesen, wie viele der erfassten Arten im Nisthilfe-Monitoring 2024 Wildbienen waren.
Mehr Informationen zum Nisthilfe-Jahr 2024, eine vollständige Arten(-gruppen)-Tabelle und Kurzporträts der häufigsten Wildbienenarten haben wir im Nisthilfen Jahresvergleich aufgeführt.

Hummel-Monitoring: Meldungen 2024
2024 sind für uns 86 Ehrenamtliche bundesweit in Agrarlandschaften mit ihren Hummel-Fanggenehmigungen unterwegs gewesen. Bei 376 Begehungen auf 65 Untersuchungsflächen haben sie dabei 1291 Hummeln aus 16 Hummelartengruppen erfasst.
Ackerhummeln, Erdhummeln und Steinhummeln zählen auch 2024 wieder zu den am häufigsten erfassten Hummelarten und -artkomplexen auf den Untersuchungsflächen in Agrarlandschaften.
1. Ackerhummel (B. pascuorum) (476 Funde)
2. Erdhummel (B. lucorum agg.) (379 Funde)
3. Steinhummel (B. lapidarius) (117 Funde)
Die Karte zeigt die räumliche Verteilung der Transekte sowie die lokale Artenzahl und die durchschnittliche Anzahl an Individuen pro Transektbegehung im Hummel-Monitoring 2024.
Beispiele Hummel-Fotos 2024
Eine Auswahl an Hummelfotos, die uns unsere Ehrenamtliche 2024 zugesendet haben, findet ihr in der Hummel-Monitoring Galerie.
Interaktionen zwischen Hummeln und Blüten
Zusätzlich zu den Hummeln wurden über 900 mal die zugehörigen Nahrungspflanzen gemeldet. Am häufigsten konnten Hummeln an Taubnesseln, Klee, Kratzdisteln, Löwenzahn und Wicken beobachtet werden.
Hummel-Challenge 2024
2024 Jahr fand die Hummel-Challenge erstmalig in Kooperation mit dem BUND Bayern in zwei Zeiträumen statt: der Frühling-Challenge und der Sommer-Challenge. Dabei kamen bundesweit über 30.000 Meldungen von Hummeln zusammen. Zu den häufigsten Arten zählten hier Erdhummeln, Ackerhummeln und Wiesenhummeln. Mit dem Erstnachweis der Tonerdhummel (Bombus argillaceus) für Deutschland konnte ein ganz besonderer Fund gelingen. Die Ergebnisse der Hummel-Challenge 2024 sind hier detailliert dargestellt.
Ehrenamtliche 2024
Insgesamt engagierten sich 206 Ehrenamtliche in 2024 in den Citizen-Science-Modulen des Wildbienen-Monitorings in Agrarlandschaften. 120 Ehrenamtliche übernahmen eine Nisthilfe-Patenschaft und 86 Ehrenamtliche haben beim Hummel-Monitoring mitgemacht.
Veranstaltungen & Publikationen 2024
Tagungen
Dieses Jahr haben wir das Wildbienen-Monitoring in Agrarlandschaften auf zahlreichen Tagungen vertreten.
- 3. Wildbienen-Symposium, Hamburg
- 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Ökologie, schweiz und Österreich (GfÖ), Freising
- 15. Hymenopteren-Tagung, Stuttgart
- Fachtagung Hummelschutz in Niedersachsen, Bremen
- 3. Forum des Nationalen Monitoringzentrums zur Biodiversität, Leipzig
- 38. Jahrestagung der Scandinavian Association for Pollination Ecology (SCAPE), Hardanger, Norwegen
- 10. Congress of Apidology (EurBee), Tallinn, Estland
- Forum Wissenschaftskommunikation, Berlin
Publikationen
Erstnachweis
Ogan S, Gouggemoos T, Kirsch F, Lakemann L, Sommerlandt FMJ, Witt R(2024): Erstnachweis von Bombus argillaceus (Scopoli, 1763)
(Hymenoptera, Anthophila) für Deutschland. Ampulex, 15
Sampling Design
Hellwig N, Sommerlandt FMJ, Grabener S, Lindermann L, Sickel W, Krüger L, Dieker P (2024): Six Steps towards a Spatial Design for Large-
Scale Pollinator Surveillance Monitoring. Insects 2024, 15, 229. doi.org/10.3390/insects15040229. Link
Konzept & Methodik
Sommerlandt F, Ogan S, Lakemann L, Rakosy D (2024). Bestäuber im Fokus: Das Hummel-Monitoring in Agrarlandschaften. Biologie in
Unserer Zeit, 54(4), 327-329. Link
Indikatoren